Dienstag, 14. Juli 2015

FK Sarajevo - Lech Poznań

Sarajevo, Olimpijski Stadion "Asim Ferhatović - Hase"
CL-Qualifikation, 16.500 Zuschauer, 0:2


Die Anreise von Split nach Sarajevo ist ein Erlebnis für sich. Der 1. Höhepunkt ist die Stadt Mostar mit der berühmten Brücke ("Stari most"). Danach geht die Fahrt entlang der Nevetna weiter - landschaftlich ist diese Gegend extrem reizvoll. Die Essenspause mache ich - wie von Philipp empfohlen - in Jablanica, wo gutes Essen mit traumhafter Aussicht veredelt wird!

3 Stunden vor Spielbeginn komme ich - ohne Navi-Unterstützung - im Hotel Beograd in Sarajevo an. 1,5 Stunden vor Anpfiff bin ich schließlich im Olimpijski Stadion, auch dank eines Fans, der mir eine perfekte Wegbeschreibung gibt. Zuvor habe ich mich im engen, steilen Gassengewirr fast verirrt.

Der Namensgeber des Stadions, Asim Ferhatović - Hase, war eine Clublegende, der in den 60er und 70er-Jahren beim FK spielte. Fertiggestellt wurde es 1950, 1984 fand hier die Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele statt, im Bosnienkrieg diente es als Armeestützpunkt und wurde außerdem schwer beschädigt - und genau vor einem Monat war der Papst hier ;-) Dieses Stadion hat also schon einiges erlebt...

Das heutige Qualifikation-Hinspiel zur Champions-League zwischen dem bosnischen und dem polnischen Meister erleben 16.500 Zuschauer. Mich findet man auf der Istok, der Gegentribüne, die komplett ausverkauft ist. Die Fankurve ist ebenfalls so gut wie voll. Lediglich die riesige Haupttribüne konnte nicht gefüllt werden. Von der Stimmung beim FK bin ich mehr als überrascht, die Kurve macht 90 Minuten durch - unabhängig vom Spielstand. In der 1. Halbzeit hängt bei den Fans aus aktuellem Anlass ein riesiger Banner: "Never Forget Srebrenica Genocide". Der Sektor von Lech ist ebenso voll - aber das konnte man durchaus so erwarten.

Das Spektakel auf den Rängen ist besser wie das Spiel, welches ziemlich zerfahren ist. Sarajevo kommt nur zu wenigen Chancen, Posen ist den Hauch besser und geht kurz vor der Pause in Führung. Irgendwie spürt man, das dies die Vorentscheidung ist. In der 2. Halbzeit kontrolliert Lech das Spiel - und ausgerechnet Dennis Thomalla, der im Vorjahr noch für den SV Ried spielte, macht mit dem 0:2 alles klar. Die Fankurve von Sarajevo zieht trotzdem Ihr Ding durch! Bravo! Danke an die Fans für den stimmungsvollen Länderpunkt Bosnien-Herzegowina.

Am nächsten Tag geht die Fahrt über Landstraßen quer durch die teilweise wunderschöne Landschaft Bosniens zurück nach Kroatien, wo am Donnerstag in Rijeka das letzte Spiel meiner Reise auf mich wartet. Die Dame im Hotel in Sarajevo sagt zu mir beim Auschecken "I wish you a nice Flight"! Tja, mein Nissan is ja eine treue Seele, aber fliegen wird er auf seine alten Tage wohl auch nicht mehr lernen...






























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